Fragen zum Heilfasten
Was war euer Highlight des Fastens?
Das Highlight war, dass ich mich eine Woche mal nicht mit der Essenplanung beschäftigen musste. Gleichzeitig hat mich das aber auch gefehlt, was mir einmal mehr verdeutlich, wir präsent das Thema Essenaufnahme bei uns ist.
Ein weiteres Highlight am Samstag, dem Tag des Fastenbrechens, war die Kartoffelsuppe am Abend garniert mit einer Tomate und Croutons. Mit viel Liebe und Hingebung zubereitet war diese Kartoffelsuppe einfach nur mega lecker, obwohl ich davon normalerweise kein großer Fan bin/war.
Was gefiel euch am Fasten gar nicht?
Die Darmentleerung am Sonntag war kein angenehmes Erlebnis, aber leider unabdingbar fürs Heilfasten. Bei Chris schien es nicht vollständig funktioniert zu haben, da er selbst am Freitag noch Hunger verspürt hatte. Laut der Literatur sollte gerade das Hungergefühl durch einen restlos entleerten Darm nach ein bis drei Tagen nicht mehr vorhanden sein.
Hattet ihr Hunger während der Zeit?
Chris hatte mehr oder weniger immer Hunger, konnte aber dem Drang mit Obst- und Gemüsesäften sowie der Gemüsebrühe gut widerstehen. Ich dagegen hatte ab dem dritten Tag eigentlichen keinen Hunger mehr, sondern immer Mal Gelüste auf so manche Mahlzeiten, an denen ich während der Arbeitswoche vorbeilief. Diesen Gelüsten konnte ich jedoch gut begegnen, indem ich viel getrunken habe.
Beschreibt kurz, was ihr in der Fastenphasen zu euch genommen habt?
Morgens gab einen Grüntee mit Ingwer oder Kräutertee mit Honig, um den Kreislauf in Gang zu bringen. Mittags gab 250ml Gemüsebrühe und abends 250ml Obst- oder Gemüsesaft. Über den Tag verteilt haben wir dann noch ausreichend Wasser getrunken. Zusätzlich habe ich jeden zweiten Tagen noch 250ml Sauerkrautsaft getrunken zur Entleerung des Darms.
Was für körperliche Veränderung habt ihr während der Zeit festgestellt?
In den ersten Tagen hatten wir beide Probleme mit dem Kreislauf, der mit der Normalisierung/Absenkung des Blutdrucks erklärt werden konnte. Ab dem Dienstag habe ich durch den Abwurf des Essenballasts eine Leichtigkeit gefühlt, die mir das Gefühl gab, als könnte ich Bäume ausreißen.
Wie sieht es Sport aus in der Fastenzeit?
Nach der Literatur ist Sport während des Fastens empfehlenswert, jedoch nur wenn das Wohlbefinden stimmt. Da Chris zu Beginn der Fastenzeit recht energielos war, hat er nicht viel machen können. Er konnte jedoch nicht auf eine leichte Squash-Einheit verzichten und war am Freitag mit einem Freund 30km skaten.
Ich habe ab dem Dienstag sehr viel Energie gehabt, sodass ich ab dann fast täglich Sport gemacht habe. Am Donnerstag habe ich zunächst in der Mittagspause ein Lauf-Intervall-Training absolviert und abends noch ein kleines Schwimmtraining eingeschoben. Bei den Trainings habe ich feststellen müssen, dass die Energie über die Fette langsamer stattfindet, als über den üblichen Prozess mit zusätzlichen Kohlenhydraten. Dadurch hatte ich gerade bei langen, harten Einheiten (4.+5. Intervall) beim Laufen zum Ende hin leichte Probleme.
Der lange Lauf am Samstag (Tag des Fastenbrechens) war mit 18km auch etwas zu lang gewählt, da ich mich auf den letzten 7km etwas quälen musste. Mir ging auch hier schlicht die Energie aus, sodass ich nur noch nach Hause getrabt bin. Die Skate/Rad-Tour am darauffolgenden Tag konnten wir dafür aber ohne Probleme durchziehen.
Habt ihr viel an Gewicht verloren?
Ja, allein schon durch die Darmentleerung haben wir etwa 2kg verloren, die wir aber nach dem Fasten zurückerhalten. Darüber hinaus hat jeder von uns nochmal etwa 2kg Körpermasse verloren, da der Körper seine Reserven genutzt hat.
Chris fühlt sich mit dem geringem nicht ganz wohl, weshalb er dieses wieder auf gesunde Weise aufbauen möchte. Ich dagegen habe nicht vor meine Leichtigkeit wieder herzugeben und möchte mein neues Gewicht gerne behalten. Mein Sportpensum wird mit dabei bestimmt helfen, aber eine ausgewogenen Ernährung darf da nicht fehlen.
Welche Gelüste habt ihr am Ende der Fastenzeit gehabt?
In den Aufbautagen haben wir keine Gelüste auf ungesunde Lebensmittel gehabt. Durch das neue „reine“ Bauchgefühl durch den gesamten Entlastungs- und Reinigungsprozess wollen wir das Gefühl lange erhalten, sodass wir eher Lust auf gesunde und frische Lebensmittel hatten.
Jedoch haben uns aber am Sonntagnachmittag auf unserer langen Radtour auch ein Stück Nuss-Zopfkuchen gegönnt.
Ich denke, man sollte sich nicht zu viele Restriktionen auferlegen, da dies letztendlich nur den Heißhunger für das Verbote schürt. Mit der 80/20-Regel sollten wir unsere Ernährung in Zukunft im Griff haben, also 80% gesund und ausgewogen mit selbst gekochten Gerichten. Die restlichen 20% dürfen dann auch mal Schlemmereien sein.
Habt ihr in der Aufbauzeit wirklich alles mehrfach gekaut?
Ja und das kann ich jedem nur empfehlen, auch unabhängig von einer Heilfasten-Kur. Durch den längeren Essen-Prozess setzt das Satt-Gefühl schon meiner geringeren Menge Nahrung ein. Mir fällt in dem Zusammenhang jedoch schwer, etwas auf dem Teller liegen zu lassen. Frei nach dem Motto meiner Erziehung: „Wenn du das nicht aufisst, gibt es morgen Regen.“ Gerade im Restaurant oder in der Kantine kann man die Menge nicht selbst bestimmen, es sei den man hat den Willen frühzeitig aufzuhören.
Hattet ihr auch spirituelle Erfahrungen?
Jein. Dem Fasten wird nachgesagt, dass man in dieser Zeit zur Ruhe kommt und dies stimmt auch. Bei mir lag das mehr oder weniger daran, dass ich mir in der Woche keine Gedanken ums Kochen machen musste. Aber prinzipiell bin ich nicht wirklich für meine spirtuelle Ader bekannt, weshalb ich sonst keine Erfahrungen in dieser Hinsicht sammeln konnte. Stattdessen habe ich mir in der Zeit viel Gedanken gemacht, wir ich mich nach dem Fasten ernähren möchte.
Wenn euch noch mehr Fragen unter den Nägeln brennen, dann hinterlasst uns einfach ein Kommentar.
Chris und Melanie