Bodensee soweit das Auge reicht
Wir wollen das gesamte Wochenende auf dem Park-Camping in Lindau verbringen. Für den Samstagmorgen war aber erstmal Gemütlichkeit angesetzt. Chris wollte auf einen nahegelegene Flohmarkt gehen und ich wollte unsere Vorräte aufstocken. So sind wir gegen 10 zu einer 10-minütigen Fahrt aufgebrochen. Das Ergebnis: Ein schlafendes Kind, welches wir wirklich versucht haben behutsam aus dem Auto zu holen. Naja, Leonie war wieder wach und war sichtlich genervt, dass sie ihren Schlaf nicht zu Ende bringen durfte. Zwei Dinge gibt es, die sie gar nicht mag: Hunger und geweckt (umgebettet) werden. Der Ärger war verschwunden, als sie wieder halbwegs wach war und sich von den vielen Eindrücken auf dem Flohmarkt hat fesseln lassen. Gefunden haben wir trotzdem nichts, außer einer Anregung für unseren Badezimmerspiegel. Chris wollte ihr noch mal die Chance auf einen Schlaf geben, indem er zum nächsten Aldi lief, wo ich mit dem Auto hinfuhr und ich schon mal einkaufen ging. Vorräte aufgestockt, Leonie bei Laune ging es wieder zurück zum Camping.
Nach einer kurzen Runde ausspannen für alle und einer Kleinigkeit zu essen, zogen Chris und ich unsere Skates an, setzte Leonie in den Jogger und fuhren auf die Insel von Lindau. Auf der Fahrt wurde Leonie dann doch noch vom Schlaf übermannt und verpasste die folgenden zwei Stunden. Da aktuell ein Hafenfest in Lindau stattfand war die Stadt entsprechend voll. Wir kamen an einem Bildhauer-Hof vorbei, der wirklich sehr interessante Skulpturen zu bieten hatte. Chris war von den Büsten angetan, während ich den Adler imposant fand. Und einen Spruch: „Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic“. Was uns das wohl sagen möchte… Also doch alles im Haus selbst umbauen? 🤔
Nach der Skulpturen Besichtigung sind wir noch kurz an der Promenade entlang gefahren, wo dann Leonie aus ihrem Schlaf erwachte. Da gerade eine gemütliche Liege frei wurde, haben wir diese für einen kleinen Snack genutzt. Für Leonie gab es einen Obstpüree und wir aßen ein Manner.
Anschließend sind wir dann durch das eigentliche Fest gefahren, wo sich die Alten jeweils einen Falafel-Wrap gegönnt haben. Leonie bekam auch eine Falafel, die sie aber gar nicht mochte. Auch anderes Gemüse wollte sie nicht. Sie zeigte deutlich, dass sie nicht ganz zufrieden war. Wir sind dann recht zügig von der Insel runter und haben sie versucht auf den 5km zu unterhalten. Am Ende stand das Jagen der Mama auf der Hitliste. Zum Abschluss des Tages ging es dann nochmal in den Bodensee schwimmen, ehe ich sie ins Bett brachte und Chris eine Pizza organisierte.
Sonntags wollten wir dann auf Rollen in die Richtung Bregenz fahren. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir gegen halb 11 los. Der Tag schien noch recht jung, da noch nicht viel Verkehr auf der Fahrrad-Autobahn war. So waren wie recht zügig durch Lochau und Bregenz vorbei und sind noch ein Stück am Ufer entlang geskatet. Wir müssen gestehen, dass man schon teilweise sehr seltsame Blicke erntet, so mit Baby im Jogger und Skates an dem Füßes 😆. Manchmal flog auch mal ein unvernünftiges Wort….
Nach gut 10km sind wir dann wieder zurück gefahren. Zwar schlief Leonie, aber mit so einem Zwerg weiß man nicht wie weit man kommt und ein wenig Rücksicht ist gar nicht so schlecht. Als hätte sie es nämlich gemerkt, ist die kurze nach der Wende aufgewacht und hatte Hunger. Zum Glück gab es in der Nähe ein Klosterbräu mit sehr gutem Essen und das Kloster konnte sich auch sehen lassen. Für Chris gab es Zwiebelrostbraten, für Leonie ein paar Pommes ohne alles von meiner Portion und ich hatte einen Burger. Rundum gesättigt ging es dann zurück nach Bregenz, wo wir nochmal kurz rastet, da Chris evtl. noch ne Runde Boot fahren wollte. Wir wartet noch eine Runde am der Promenade, wo Leonie noch einen Obstbrei bekam und beschlossen dann aber doch mit den Skates zurück zu fahren. Dabei schlief Leonie auch nochmal ein. Na bei dem herrlichen Fahrtwind und Sonne pur würde mir auch nichts besseres einfallen.
Inzwischen war der Radweg so richtig voll geworden, sodass wir hier und da aufpassen mussten, dass und keiner auf die Fahrbahn sprang. Die Leute unterschätzen ja bereits so manche alten Herren und Damen auf einem E-Bike, aber ein mit Skates angetriebener Jogger wird noch viel mehr unterschätzt. Aber es ging alles gut, da wir ja durchaus mit so mancher skurrilen Reaktion rechnen können 😉. Zurück am Platz schlief Leonie noch etwa 20 Minuten im Buggy und wir konnten uns noch ein wenig strecken und ausruhen. Den späten Nachmittag haben wir am Strand ausklingen lassen. Leonie liebt das Spiel mit ihren Muscheln. Inzwischen nimmt sie die mit Daumen und Zeigefinger und steckt sie dann in die Faust. Danach gibt es dann die nächste und die nächste bis die Hand nach drei bis vier Muscheln voll ist 🙃.
Am Abend beschlossen wir dann, den Bodensee am nächsten Tag zu verlassen. Da Chris gerne noch den großen Teich sehen wollte, mussten wir ein gutes Stück weiter kommen. Es soll an dem Königssee in das Berchtesgadener Land gehen, um von dort gut durch Österreich hinunter nach Italien zu fahren.
Am Montag haben wir dann unser Zelt und Drumherum gepackt und sind zu Leonies Mittagspause losgefahren. Da uns jedoch der Fahrweg noch auf dem Camping blockiert wurde, war sie dort schon wieder wach. Da half auch kein Singen oder beruhigen mehr, Leonie war wach und leicht genervt. So fuhren wir erstmal eine halbe Stunde bis wir kurzen Tanken und Einkaufen waren. Auf der A96 ist sie dann mit großem Protest nach 10 Minuten endlich eingeschlafen. Zwei Stunde später erwachte dann eine best gelaunte Leonie aus ihrem Tiefschlaf und bestaunt wo sie gelandet war. Aus Autobahn wurde schöne Bergkulisse 😂