Traumhafte Bergkulisse
Nach 3,5 stündiger Autofahrt haben wir den äußersten Osten Bayerns erreicht, das Berchtesgadener Land. Direkt in der Nähe vom Königssee hat uns Chris einen Camping rausgesucht. Nach dem Aufbau hat es uns erstmal zum See gezogen. Mit Leonie im Buggy brauchten wir gut 20 Minuten bis wir eine wirklich traumhafte Kulisse zu Gesicht bekamen. Nach kurzem abchecken der Lage, wann und wie Boote fuhren und welches Essen es im Biergarten gab, sind wir noch kurz hoch zum Malerwinkel flaniert. Dieser erhebt sich leicht über den See und gibt den Blick frei in die Bergwelt, als würde jemand eine Bergkulisse mit See malen 😍.
Dafür braucht es auch nur ein paar Höhenmeter und ein paar Muckis in den Waden, um den Wagen zu schieben. Leonie war nicht ganz so gut drauf, weil sich tatsächlich ihr dritter Zahn ankündigte. Deshalb haben wir uns dann auch beeilt zurück zum Platz zu kommen und haben den Abend beim Grillen ausklingen lassen bei dem wir auch leckeres Grillbrot gebacken haben.
Der nächste Tag sollte veregnet werden, wovon wir aber morgens nicht so viel sehen konnten. Deshalb entschieden wir uns erstmal nochmals zum See zu gehen und vielleicht eine Runde mit den Elektrobooten zu fahren. Da uns diese aber schon recht voll vorkamen, wollten wir über den Malerwinkel rüber zur Talstation der Jennerbahn. Diesmal waren die paar Höhenmeter weniger das Problem, da Leonie in der Trage bei Papa saß. So wurde aus dem Ziel Boot fahren das neue Ziel eines der Berghütten oben in der Nähe der Mittelstation. Chris bekam dann auf halben Weg eine Schnapsidee: wir könnten ja von hier direkt zu einer Hütte aufsteigen. Naja Leonie schlief zufrieden in der Trage und Google kannte tatsächlich einen Weg, nur der Wanderführer Komoot nicht. Naja, war soll’s: Weg ist Weg oder? Nun daraus würde ein recht steinig und unwegsam Weg. Aber schaut euch die Bilder an, dann wisst ihr was ich meine.
Nach einem recht heftigen Anstieg, haben wir nach einer halben Stunde den normalen, aber weiterhin sportlich steilen Wanderweg erreicht. Chris und ich waren klatsch nass geschwitzt. Wie Leonie aussah wollen wir zu dem Zeitpunkt lieber nicht wissen. Es schien ihr jedoch zu gefallen, denn sie schlief bis weniger 100m vor der Königsbachalm. Dort wollte sie dann aber definitiv raus und zu mir an die Brust…. Der Zahn mal wieder.
Auf der Alm genossen wir eine kleine Mittagsjause zur Stärkung und Chris schlief für 15 Minuten mal kurz, ehe wir uns wieder startklar machten, um die Bergbahn nach unten zu bekommen. Zunächst ging der Weg nochmal steil bergauf, um dann recht eben zur Bahn rüber. Insgesamt etwa eine dreiviertel Stunde zu Fuß. Leonie fand das trotzdem nicht mehr lustig auf dem Rücken und fordert von mir ein auf der Seite getragen zu werden. Mit der Halfbuckle ging das sogar so gut, dass sie mir auf halben Weg einschlief und erst wieder an der Bergbahn wach wurde als wir uns ein wohlverdientes Eis bestellten. 12kg Gewicht an der Seite sind halt doch ne Hausnummer 🙈😥
Dabei saßen wir direkt unter den ankommenden und angehenden Gondeln. Während wir das Eis genossen, musste Leonie wirklich jeder Gondel hinterherschauen. Wenn die wüsste, dass sie gleich mit einer fahren darf 😆. Manchmal wüsste ich ja gerne mal, was so ein kleiner Mensch denkt. „Boah bewegte Zimmer!“ oder „Seltsam, was schwebt da den?“ oder „Was macht man den damit?“
Nachdem unser Eis aufgeschleckt war, haben wir uns auf zur Gondel macht. Vielleicht kann Leonie dabei ja ihre Frage für sich klären. Sie saß zwischen uns wie eine Große und hat sich das Einhängen ins Führungsseil erklären lassen und als es dann schneller wurde, sind die Augen ganz groß geworden. Kurz hatten wir auch einen Stop, wo die Gondel ein wenig pendelte, was Leonie auch noch gefiel 😆. Es schaukelt halt.
Das Paar welches sich noch zu uns gesellt hatten, erzählten uns, dass der Königssee eines der saubersten Seen in Deutschland ist und das man dort nur mit Ruderboot oder mit den E-Verkehrsbooten zu den einzelnen Anlegestellen kommen kann. Danke für die Info. Am Ausstieg wollte Leonie nicht alleine weiterfahren. Als wir sie sitzen lassen wollten, wurde laut protestiert.
Auf dem Heimweg sind wir noch kurz auf einem Spielplatz eingekehrt, Leonie war kurz Paragliden und wir sind noch durch die Touristände geschlendert. Dort haben wir die Laber-Tiere kennengelernt, die einem alles nachsprechen. Leonie musste erst etwas warm werden, aber dann ging es los. Ohje die Maus sprach mit ihr und die Eltern hatten ihren Spaß 🤣.
Am Mittwoch wollten wir eigentlich bereits weiter, da Chris gerne noch ans Meer wollte. Aber die Region hier war einfach zu schön und wir haben uns die Almbachklamm als Tagesziel ausgesucht. Wir sind vor dem Mittagsschlaf losgefahren und haben dann Leonie erneut in die Trage genommen. Kaum haben wir die ersten Wasserfälle erreicht, war Leonie im Land der Träume. Chris stützte noch etwas ihren Kopf und dann sind wir am tosenden Wasser entlang bis zum Sulzer Wasserfall gelaufen, der über 100m hoch ist.
Anschließend haben wir noch entschlossen die Hähne Stunde zur Theresienklause hinauf zu laufen, in der Hoffnung etwas zu Essen zu bekommen. Leider haben wir anscheinend in Deutsch nicht gut aufgepasst, was Klause genau bedeutet. Es war in der Tat eine Talenge/Engpass, wo das Wasser in die Schlucht kommt mit einer Art Schutzhaus, welches etwas größer war. Zu Essen gab es hier definitiv nicht . Leonie war inzwischen wieder wach und hatte Hunger.
Da sie aber noch halbwegs zufrieden war, haben wir den Abstieg angetreten mit dem Ziel demnächst an einem günstigen Ort Rast zu machen. Irgendwo unterhalb der Wasserfälle haben wir es uns auf einer Bank gemütlich gemacht, wo Leonie eine Gurke und eine Knabberstange bekam, der ihrem Zahnungsproblem sichtlich gut tat.
Nach der Rast wollte sie nicht mehr auf dem Rücken, weshalb zunächst ich sie auf dem Arm weiter trug. Chris bot ihr zwar mehrfach sich als Träger an, aber seine Hände wurden vehement weggeschoben und Mama musste irgendwie schmunzeln dabei. Die letzten Stufen und Brücken war Leonie dann doch umgestiegen bis wir unten am kleinen Biergarten eine Kleinigkeit essen konnten.
Während Chris seinen Kaffee austrank, gingen Leonie und ich auf den Spielplatz. Schaukeln war doof, rutschen war doof, aber diese Holzstücken am Boden waren der Hit. Wie sagte es mal eine Freundin: mit etwa einem Jahr entdecken die Kleinen auch so langsam der Dreck kennen 😉. Wie recht sie hat.
Halbwegs gestärkt fuhren wir zurück zum Camping, um dann gegen 5 nochmals zum Biergarten am Königssee aufzubrechen. Chris wollte noch bei herrlicher Bergkulisse seine Forelle essen. Ich bekam Schwarmerl-Schnitzel mit Rösti und Leonie alles einmal Querbeet. Da ihr dritter Zahn schon ziemlich gut zu sehen war, war Auch alles Essen interessant. Fast ein Rösti und ein klein bisschen Forelle gingen ins Kind. Danach war sie aber ordentlich müde und wollte heim. Auf dem Rückweg streckte Chris noch kurz die Füße in den See.
Zurück am Zelt machte ich Leonie schnell Bettfertig und sie war dann auch im Nu im Land der Träume…. Dachte ich. Den eine halbe Stunde war sie wieder hellwach und ließ sich nicht mehr zu schlafen bringen. Ich hingegen wollte eigentlich nur noch schlafen. Nach vielem probieren nahm Chris sie dann mit für eine Tour über dem Campingplatz, sodass sie dann gegen halb zehn endlich tief und fest schlief.
Am nächsten Morgen verbreitete sich bei uns wieder Aufbruchstimmung. Jeder der unseren Blog schon länger verfolgt, weiß dass wir in der Regel nicht länger als drei bis vier Nächte an einem Ort bleiben. Das kappt aktuell auch mit Baby ganz gut. Heute war unser Ziel der Millstätter See, die halbe Strecke nach Italien. Wir packen gleich so, dass wir nicht alles for eine Nacht ausräumen müssen. Bedingung dafür war das wir heute Abend essen gehen.
Nach zwei Stunden waren wir am Camping mit angeschlossenen Strandbad angekommen. Nach dem Aufbau haben wir uns zunächst kurz gestärkt und dann im kristallklaren Wasser erfrischt. Am Abend ging es dann nach Millstatt ins Restaurant Peppino. Dort aßen wir eine sehr leckere Pizza und Nachtisch. Leonie bekam von allen etwas ab. Mit ihren bereits vierten sichtbaren Zahn, wird ihr Interesse an Essen größer und sie will dann auch etwas haben, was wir Großen essen. Ein kleines Stück Pizza dort, ein wenig Obst von meinem Dessert hier, machte das Kind halbwegs satt, sodass der Brei heute Abend guten Gewissens gestrichen war 😉.
2 Gedanken zu „Traumhafte Bergkulisse“
Ich lese einfach so gerne mit. Danke für die tollen Urlaubsberichte und für den Einblick ins Urlauben mit großem kleinem Baby 🙂 Und ja, die Freundin hat definitiv Recht mit der Dreck-Baby-Chronologie ;D Wart nochmal 3 Monate, und dann geht’s los mit Matsch und der Kombination aus Sand und Wasser 😀
Hallo, so ein schönes Panorama;)
Ina