Am östlichsten Eck von Deutschland
Heute ist Mittwoch und wir sind auf dem Weg zur Verwandtschaft in Zittau. Leonie hatte beim Packen des Autos Angst nicht mitgenommen werden und hat immer wieder auf ihre Tür am Auto gezeigt nach dem Motto: „Nehmt mich mit, ich muss da rein, sonst vergesst ihr mich!“ Gut bepackt (mit Leonie an Bord 😊sind wir dann weiter auf den A4 Richtung Dresden gefahren, wo uns ein mittelmäßiger Stau die Weiterfahrt erschwert hat.
Kurz nach halb vier war es dann aber auch geschafft und wir konnten unsere Beine wieder vertreten. Uns wurde nach einer kleinen Tour durchs Haus vorgeschlagen, der hiesigen See zu besuchen, wo jedes Jahr die O-See Challenge (olympische Triathlon Distanz mit Crossbiken und Traillauf) ausgetragen wird. Heute war jedoch kein solches Event geplant, sondern ein Besuch beim Strandspielplatz, wo Leonie unseren Gastgebern zeigt, dass man Sandburgen ganz schnell wieder kaputt machen kann und die Gießkanne wunderbar zum nassspritzen nutzen kann.
Etwas erschöpft vom Strand und der Fahrt ging es wieder zurück in den Garten, wo wir den Grill angeschmießen haben und den Abend haben ausklingen lassen. Selbst Leonie ist binnen kurzer Zeit eingeschlafen, sodass ich mich noch zum Rest dazugesellen konnte. Mit der einsetzenden Dämmerung sind wir dann ins Haus gegangen.
Der nächste Morgen begann, wie gewohnt, entspannt bei Kaffee und einem leckeren Frühstück. Leonie mussten wir etwas bremsen, da sie sonst alles auf den Tisch leer gegessen hätte. Gut gestärkt haben wir am Vormittag einen Führung durch Oybin bekommen und sind dort auch zum Endbahnhof der Schmalspurbahn gelaufen, wo es daneben einen thematisch passenden Spielplatz gab mit Waggons. In einem war ein Netz gespannt und ein weiterer hatte ein Labyrinth, wo Chris mit Leonie durch ist. Mama hätte da nicht mehr durchgepasst, weil der eher für die Kleinen konzipiert war und ich mit meiner Kugel nicht mehr ganz beweglich bin. Dafür hatten Leonie und ich Spaß an den Scheiben der Waggons.
Auf dem Rückweg haben wir fürs Mittagessen eingekauft und das schnell gekocht, da Leonie müde und hungrig war (eine blöde Kombination). Gut gesättigt von Nudeln mit Tomatensauce schliefen Papa und Kind nach kurzer Buggy Tour im Garten ein. Nachmittags haben wir noch etwas den Garten genossen und haben dann nochmal den See aufgesucht, der eine richtig gute Wasserqualität hat. Diesmal hatten wir auch die Badesachen dabei und Leonie konnte samt Gießkanne das seichte Wasser erkunden im Beisein von einem von uns. Gelegentlich nahm sie Papa auch mit in etwas tieferes Wasser, damit sie sich auch an dieses gewöhnt, aber das ist ihr häufig noch nicht ganz geheuer.
Gut ausgepowert ging es noch zur Captain Hook zum Abendessen. Als dann auf dem großen Monitor endlich unsere Nummer blinkt, ist das als erstes der Kleinsten von uns aufgefallen und hat die Großen direkt gebeten das Essen zu holen 😉. Leonie fand es mal wieder nicht witzig, dass diesmal Papa und Mama beide Pommes hatten und sie mal wieder nur eine Ofenkartoffeln. Mit etwas Überredungskunst und abwechselnd Pommes und Kartoffel hat sie immerhin die Hälfte gegessen und ich die andere Hälfte.
Der nächste Morgen stand wieder im Zeichen des Aufbruchs. Wir verabschiedeten uns gegen 11 Uhr. Danke nochmal für die Gastfreundschaft. Unser weiterer Weg führte uns in den Spreewald nach Lübbenau, da Chris schon immer mal in diese Region wollte. Der Waldcamping dort ist diesmal ein 4-Sterne-Platz, was wir wieder mal merkten, dass alles absolut geregelt war. Alles beruhte auf Regeln von denen man nicht abweichen durfte. Dafür hatten wir ein nettes Plätzchen gefunden direkt am Flusslabyrinth des Spreewaldes. Den Regenschauer bei Ankunft haben wir erstmal mit ein Vesper ausgesessen, wo wir eine ebenfalls junge Familie kennengelernt haben, die aktuell die einer 3-Jährigen und einem 7-monatigen Baby mit dem Rad in Richtung Ostsee unterwegs sind.
Nach dem Regenschauer bauten wir das Zelt auf und machten uns auf in Richtung Lehde, einem Fischerdorf etwa einem Kilometer entfernt. Wir haben das Vorhaben leider nach der Hälfte abbrechen müssen, da wir sonst zum Abendessen der Stechmücken geworden wären. Stattdessen haben wir es uns auf unserem Platz gemütlich gemacht. Papa hat uns alles Risotto mit Tomatensauce gekocht 😋
Der nächste Morgen begann wie gewohnt entspannt und wir haben uns überlegt, ob wir eine Paddeltour mit Kleinkind wagen sollten. Auf der Suche nach einem passenden Boot wurde uns ein offenes Kajak mit Kindersitz in der Mitte angeboten, welches wir prompt genommen haben. Leonie bekam noch eine kleine Schwimmweste angezogen und konnte es dann auch kaum erwarten auf ihrem Platz zu kommen. Wir haben uns eine 3h Tour ausgesucht, die wunderschön durch das Wasserlabyrinth des Spreewalds geführt hat. Gegen die Mittagszeit konnten wir bei einem Restaurant zur Stärkung anlegen, wo Leonie auch noch etwas auf dem Spielplatz toben konnte.
Anschließend ging es dann weiter und Leonie war sichtlich müde und rieb sich dauernd die Augen. Ob sie hier im Boot einschläft? Ich habe ihr noch meinen Schoß angeboten, aber den wollte sie nicht. Irgendwann ist sie dann einfach nach hinten in meinen Schoß umgekippt und weg war sie im Land der Träume.
So schipperten wir noch eine Weile durch die Flüsschen und auch durch Lehde. Wusstet ihr, dass hier die Post auch per Boot zugestellt wird? Oder das sich hier ein Café ans nächste reiht für die ganzen Gäste der Kahnfahrer und Paddler?
Nach etwa 90 Minuten war unsere Maus wieder putzmunter und wir haben die letzte Schleuse mit ihr passiert. Das ist ja so aufregend sag ich euch. Aber sie war immer brav und hat nie Anstalten gemacht ins Wasser zu wollen. Als wir das Boot dann zurück gebracht haben, gab es von Leonie noch ein herzliches „Dada“ – Winken zum Abschied.
Um Leonie noch etwas Bewegung zu ermöglichen sind wir zum Lübbenau Festival im Ort gelaufen, wo sie auf Spielplatz noch an einem Drehrad drehen durfte, einer Prinzessin bei ihrem Auftritt zusehen durfte und zum Schluss noch auf der Kletterturm mit Rutsche etwas klettern konnte.
Zum Abschluss des Tages ging es dann noch zur Futtermeile des Festes, wo wie uns gefüllte Brötchen mit Käse und Schinken zum Abendbrot geholt haben. Gut gesättigt ging es dann zurück zum Platz, um die Nacht einzuläuten.
Bis dann
Leonie, Chris und Melanie
Ein Gedanke zu „Am östlichsten Eck von Deutschland“
Immer herrlich zu lesen euer Blog. Ach da bekommt man Lust auf Urlaub🤗
Ihr lasst es euch richtig gutgehen, das ist schön zu lesen.
Weiterhin eine tolle Zeit und liebe Grüße💞 von uns 3