Erkundung des oberen Mittelrheintals
Na, habt ihr unser Rätsel gelöst? Was befand sich da im blauen Zelt von unserem letzten Beitrag? Ihr habt richtig gesehen, es war ein Fahrrad. Da ist ein Radreisender doch glatt mit seinem Velo ins Bett gegangen. Zusätzlich hatte er noch einen etwas 2m langen Anhänger dabei, den er aber nicht mitgenommen hatte. Auf Radreisen trifft man manchmal schon Kuriositäten. Dieser Mann war eine davon, aber auch so manche Beschilderungen könnte man darunter verstehen. Es ist hier und da nicht einfach den Beschilderung des doch recht bekannten Rheinradwegs zu folgen.
Am Donnerstag Morgen hatte ich mich auf dem Campingplatz Maaraue erkundigt, was man in Mainz mit Kindern unternehmen kann. Da bekomme ich die Auskunft Fahrt einfach rechts herum den Rhein entlang über die Eisenbahnbrücke. Das wir hierbei zunächst noch eine andere Brücke nehmen mussten, um einen Altrheinarm zu überqueren, hat man einfach dezent ausgelassen. Letztendlich sind wir in Mainz doch noch im Volkspark angelangt. Ein heißer Tipp für warme Tage, da es dort unter anderem einen Wasserspielplatz gibt und eine Eisenbahn für Kinder.
Wir sind wie jeden Tag gegen 10 gestartet, sodass Marie auf der Hinfahrt schlafen konnte. Nach der kleinen Odyssee über die zwei Brücken, wollten wir eine Runde Minigolf spielen. Leider waren die Anlage dermaßen ausgebucht, dass wird darauf verzichtet haben. Sonst hätten wir mit Leonie gerne mal eine Runde gespielt, während Marie noch geschlafen hat. So sind wir erstmal auf den angrenzenden Spielplatz gegangen, wo wir Leonies Lieblingsbeschäftigung nachgegangen sind: Schaukeln. Danach gab es erstmal eine kleine Stärkung in Form eines Picknicks. Gut gestärkt ging es dann weiter zum Wasserspielplatz, wo wir uns bei herrlichen 27°C erfrischen konnten. Insbesondere Leonie hat es gefallen. Zum Schluss lag sie sogar komplett im Wasser, aber schaut euch einfach die Bilder an.
Im Anschluss haben sich Leonie und ich etwas im angrenzenden Café gestärkt und Chris und Marie haben einen kleinen Mittagsschlaf gehalten. Nach einer weiteren Runde Schaukeln und Rutschen sind wir dann gegen 16:30 Uhr wieder zurückgefahren.
Am Camping angelangt haben wir das Waffeleisen rausgeholt und noch ein paar Gemüse Waffeln zum Abendessen gebacken. Nur leider hat es diesmal nicht so gut funktioniert wie beim Probebacken Zuhause, obwohl der Teig und die Feuerstelle die Gleichen waren. Am Ende wurden wir aber trotzdem alle satt und sind nach einem schönen Tag ins Bett gefallen.
Die Mittagspause haben wir in Frei-Weinheim am Rhein verbracht. Leider war dort die Bedienung nicht sehr nett. Wären nur Chris und ich unterwegs gewesen, wären wir wahrscheinlich zum nächsten Restaurant gefahren. Aber da unsere Leonie Hunger hatte, sind wir geblieben und haben eine Kleinigkeit gegessen. Danach hatte Leonie noch Lust auf einen Spielplatz, sodass wir noch mal zurück in den Ort gefahren sind und in der Nähe des Supermarktes Halt gemacht haben. Während ich mit Leonie gespielt habe, ist Chris mit Marie einkaufen gegangen. Leider hat der Einkaufsmarkt nicht sehr viel hergegeben, aber für ein Abendbrot mit Käse hat es gelangt. So sind wir gegen 15 Uhr mit einer müden Marie und einer Stimmungskanone Leonie weiter gefahren. Bei gutem Gegenwind hat es aus meinem Anhänger heraus Songs geschaltet. Nach dem Motto: „Mama, Mama, wo ist der Tempo geblieben. Gib mal ein wenig Gas. Wir wollen heute noch ankommen.“ Zum Glück war die letzte Etappe nur 9 km lang. So sind wir bereits gegen 15 Uhr auf dem Camping Bauer Schorsch eingetroffen und haben uns erstmal eine kühle Erfrischung gegönnt. Den frühen Abend haben wir damit verbracht, unsere Kinder etwas auszulasten. Leonie hat beim Zeltaufbau geholfen, während ich mit Marie gespielt habe. Nachdem Marie bereits gegen 18 Uhr erste Müdigkeitsanzeichen gezeigt hat, war sie bereits um 19 Uhr wieder im Land der Träume. Leonie ist in der Zwischenzeit mit Chris noch ein paar Runden mit dem Puky über den Platz gefahren. Nachdem ich aus dem Zelt komme, kam mir Leonie entgegen und sagte: „Mama. Müde. Bett“. Nach einem Käsebrot und der Abendroutine habe ich ihr den Wunsch auch gerne erfüllt. Nachdem auch sie relativ zügig eingeschlafen, haben Chris und ich noch geduscht und ein paar Klamotten gewaschen und uns selbst ins Zelt zu den Kindern gekuschelt.
Am nächsten Morgen haben wir bereits beschlossen weiter zu fahren, da es hier in der näheren Umgebung nichts gab was wir hätten mit den Kindern machen können. Stattdessen hatten wir eine wunderschöne kurze Radtour am Rhein entlang durch das malerische obere Mittelrheintal. Hier haben wir uns das Öfteren die Frage gestellt, wie hier der Wein geherbstet wird. Vollernter können die steilen Hänge nicht fahren, weshalb hier wahrscheinlich vieles per Hand gemacht wird. Wir sind am frühen Mittag in Oberwesel angekommen. Das Rheintal wird hier von beiden Seiten von Hügeln eingebettet. Auf unserer Seite steht direkt das Schloss Schönburg, welches man mit dem Zug, den Auto oder eben mit dem Fahrrad erreichen kann.
Nach einer kleinen Einkauf und Stärkung à la Pasta mit Zucchini Sauce haben wir das Zelt am Rande des Campingplatz direkt am Rhein aufgeschlagen. Anschließend sind Leonie und ich auf die andere Seite des Campingplatzes mit dem Puky gefahren und haben dort am Sandstrand ein wenig gebäbbelt und die Seele baumeln lassen. Chris und Marie sind gegen 17 Uhr nachgekommen und Marie konnte noch ein wenig die Füße abkühlen. In dem Alter macht sowas noch richtig Spaß, da wurde gelacht und gejauzt. Leonie hat sich währenddessen mit dem Sand und dem Wasser beschäftigt, u. A. die Füße von mir eingebuddelt oder eine Sandburg aus ihrem Eishörnchen und Steinen gebaut.
Als die Müdigkeit so langsam Einzug hielt, sind wir zurück zu unserem Platz gelaufen und haben dort Abendbrot gegessen. Danach ging es für beide Kids allmählich ins Bett und die Großen haben sich danach für das nahende Unwetter gerüstet. In den Tälern neben uns blitzte und donnerte es bereits heftig. Es war ein richtiges Naturschauspiel, da es viele Echos zwischen den Tälern gab und wir nie so genau wussten, ob das Gewitter nun in unserem Tal war oder nicht. Dazu gesellte sich dann noch ein kurzer, aber ordentlicher Platzregen. Zum Glück hat hier unser neues Zelt dicht gehalten. Die Kids hat das Wetter keineswegs gestört, stattdessen haben sie tief und fest geschlafen.
Für den nächsten Tag haben wir entschieden noch eine Nacht auf dem Campingplatz zu bleiben, da wird die Schönburg besichtigen wollten. Leonie hat sich vorgenommen mit mir hinauf zu laufen, wohingegen Chris und Marie mit dem Fahrrad die 150 Höhenmeter erklimmen wollten. Gegen 10 Uhr sind wieder gestartet. Leonie und ich sind bereits vormarschiert und die haben uns auf halbe Wege eingeholt. Die Fahrradfraktion ist weiter auf der Straße geblieben und wir sind auf einen Waldweg abgebogen. Chris war nur 10min schneller als Leonie und ich, sodass wir die Burg gemeinsam besichtigen konnten. Auf der Burg kann man übernachten, im Bistro zu Mittag essen oder einfach den herrlichen Ausblick auf das Rheintal genießen. Aber schaut euch unsere Schnappschüsse selbst an und entscheidet selbst, ob es sich gelohnt hat noch eine Tag zu bleiben. Das Essen ist zwar allgemein etwas hochpreisiger, dafür aber sehr lecker. Marie hat den Kartoffelbrei von Chris seinem Teller gefeiert und Leonie ihre lange Nudeln.
Gut gestärkt hat Leonie entschieden auch wieder zu Fuß hinunter zu laufen und nicht den Papa-Express zu wählen. So ist sie auf dem kleinen Ausflug 5km gegangen und hat 150hm überwunden. Zum Schluss wurde sie dann doch sehr langsam, aber man muss auch den Kleinsten die Möglichkeit lassen, rufen erfolgte zu feiern. Anschließend sind wir nochmal an den Strand und haben uns von der Sonne den Rücken wärmen lassen. Gegen halb sieben sind beide Kids völlig erschöpft eingeschlafen.
In Summe können wir euch einen Abstecher ins obere Mittelrheintal nur empfehlen. Wir dachten anfangs auch, das Rhein gleich Rhein sei, aber die Gegend unterscheidet sich sehr von unser Rhein-Region. Die letzten Tage haben definitiv Lust auf mehr gemacht und nun freuen wir uns demnächst die Mosel zu erkunden.
Viele Grüße
Marie, Leonie, Chris und Melanie
2 Gedanken zu „Erkundung des oberen Mittelrheintals“
Sehr schön! Es ist so toll eure Berichte zu lesen, zu sehen, dass es euch gut geht und ihr viel Spass habt. Drücke euch die Daumen, dass euer Urlaub so gut weitergeht!
Ganz viel Freude weiterhin! Wir haben mal im Hotel auf der Schönburg übernachtet, das war ein tolles Erlebnis, ich kann es nur empfehlen!