Auf den Spuren der Loreley und dann der Mosel entlang
Montag morgen und wir brechen auf zu unserer nächsten Etappe. Heute soll es weiter den Rhein hinab gehen. Bis zum deutschen Eck nach Koblenz werden wir es jedoch noch nicht schaffen. Ziel ist Spay etwa 15 km vor Koblenz. Da es heute morgen auf dem Camping keine Brötchen gegeben hat, bin ich mit den Kindern zum nahe gelegenen Supermarkt gelaufen, um das Nötigste für den Tag und das Frühstück einzukaufen. Zuvor sind wir noch beim gegenüberliegenden Baumarkt eingefallen, um unsere Gasvorräte für unsere kleine Campingküche aufzufüllen. In der Zwischenzeit hat Chris mit dem Zusammenpacken anfangen, sodass wir gegen halb elf wieder im Sattel gesessen sind und die malerische Region per Rad genossen haben. Unter anderem sind wir an der berühmten Schieferfelswand Loreley vorbei gekommen, die 132m aus dem Wasser ragt und die tiefste und engste Stelle am Mittelrhein markiert.
Zur Mittagspause haben wir Rast in St. Goar gemacht. Auf einer Parkbank gab es belegtes Brot, Banane und zum Schluss noch ein paar Seifenblasen für Leonie. Anschließend sind wir die letzten 6 km zum nächsten Campingplatz Sonneneck gefahren. Nachdem wir das Zelt aufgeschlagen und wir die Anlage erkundet hatten, wollte Leonie gerne ins Schwimmbad, welches es hier gab. Ich bin zunächst mit Marie noch eine Runde spazieren gegangen und Chris ist mit Leonie erstmal ins tiefe Wasser Planschen gegangen. Danach haben mich die beiden überredet ins kalte Wasser zu kommen und danach auch noch ein paar mal zu Rutschen – zur Freude von Leonie. Zum Schluss der Badesession gingen Leonie und ich noch in den Kinderpool, wo Leonie mit ihrer Eistüte gespielt hat. Es ist immer wieder erstaunlich mit wie wenig Dingen sich Leonie beschäftigen kann. Gut erfrischt sind wir in die Pizzeria auf dem Platz eingefallen. Für Leonie, Chris und mich gab es eine Pizza und Marie hat diesmal das erste Mal Rand mit etwas Tomatensoße bekommen. Sie hat es regelrecht gefeiert, denn am Ende war zwar das Stück mit der Tomatensoße weg, aber der Rand wurde auf dem Boden geschmissen – oder kann man bei dem Alter noch von Legen reden? Gut gesättigt und mit einer halben Pizza von Leonie im Gepäck sind wir alle schlafen gegangen. Auch diese Nacht war recht kalt gemeldet, weshalb unsere Mädels etwas dicker angezogen wurden. Trotz allem haben wir sie dann irgendwann unter unsere Schlafsäcke genommen, damit es nicht zu kalt wird. Zwar ist es im Zelt immer noch ein paar Grad wärmer als außerhalb, aber die gemeldeten 9 Grad sind im Zelt dann vielleicht 12?…
Da der Camping Sonneneck nicht wirklich zum verweilen einlud und wir gerne die Mosel erreichen wollten, haben wir entschieden heute noch eine Tour dran zu hängen. Parallel zu den Bahngleisen ging erst recht gut hinein nach Koblenz. Dann hat uns auch schon wieder die Stadt im Griff und wir kamen deutlich langsamer voran. Nach einer etwas komplizierten Umleitung für Radfahrer hat sich ein Ortskundiger bereit erklärt, uns zum deutschen Eck zu begleiten. Das ist der Punkt, wo Rhein und Mosel aufeinander treffen. Dort angekommen haben wir in einem Restaurant zum Mittag gegessen. Die Wartezeit für Leonie wurde seitens Restaurant mit einem Malbuch und Stiften überbrückt und so hatte der Koch genug Zeit unser Essen zu kochen. Für Leonie gab es das Menü Captain Blaubär mit Fischstäbchen und Pommes. Chris hat sich über eine Portion Sahne Hering hergemacht und für mich gab es Zigeunerschnitzel. Marie wurde von meinen Pommes und der Gurkengarnitur satt. Nach dem Essen musste Leonie noch dringend ihr Einhorn fertig ausmalen und hat es dann auch mitgenommen.
Nach unserer zweistündigen Pause haben wir dann am deutschen Eck ein paar Bilder gemacht und sind dann entlang der Mosel zu unserem nächsten Campingplatz „Ferieninsel Winningen“ fahren. Dieser war noch gut 13 km entfernt und wir haben auf halber Strecke bei einem Supermarkt angehalten, um Vorräte für die nächsten zwei Tage einzukaufen. Wir hatten vor diesmal zwei Nächte zu bleiben. Kurz vor dem Ziel sind wir zumindest an einem Freibad vorbeigekommen. Vielleicht ist das unser Ausflugsziel für Morgen.
Der Mittwochmorgen begann wie die meisten gegen 7 Uhr. In der Tat schaffen es Marie und Leonie im Urlaub etwas länger zu schlafen als Zuhause. Obwohl so genau kann ich das nicht beurteilen, denn Leonie purzelt meist schon auf uns herum, wenn ich das erste Mal auf der Uhr schaue. Chris ist nach dem Umziehen der Kids mit Leonie das Frühstück holen gegangen. Wie jeden Morgen im Urlaub bestand Leonie auf ihr Croissant… Naja, man gönnt sich ja sonst nichts. Da die Ferieninsel, außer dem Freibad in der Nähe, nicht viel zu bieten hatte, haben wir doch entschieden weiter zu ziehen. Nach großer Pause war uns Großen noch nicht und die Kids genossen zunehmend die Fahrt im Anhänger. Es stand heute nur einer kurze Route von etwa 24km auf dem Plan und Chris hatte einen Ort mit einer Forellenzucht ausgemacht. Kurz vor der 20km Marke haben wir eine kleine Brotmahlzeit eingelegt und sind dann weiter nach Burgen. Dort gab es dann zwei Campingplätze: am Ersten wollte man uns, trotz viel Platz, ein Platz in der prallen Sonne ohne Möglichkeit auf Schatten anbieten. Wir sind darauf hin zum nächsten, wo man uns erst gar kein Platz vor 15h geben wollte (trotz arbeitenden Personal vor Ort). Die 1 1/2h warten wollte wir uns dann doch nicht geben und sind mit Kind und Rädern wieder zurück zum Ersten, wo uns dann der Chef persönlich einen Platz in Schatten gegeben hat. Billig war der Campingplatz zwar nicht, aber für heute war uns das egal. Der Platz hatte bei den heute gemeldeten 32 Grad immerhin einen Pool, welcher beim anderen Camping nicht nutzbar war. So haben wir uns gegen Nachmittag noch etwas darin erfrischt und haben uns danach an der Weinbar Pizza zum Abschluss des Tages gegönnt.
Der Donnerstag sollte nicht weniger kühl ausfallen, weshalb wir eine weitere Nacht in Burgen bleiben wollten. So hatten wir den ganzen Tag vor Ort und sind gegen Vormittag das Baybachtal hinaufgefahren zur Forellenzucht mit angrenzenden Restaurant. Da wir nicht ganz so bepackt sind bei Tagesausflügen, haben wir die wenigen Höhenmeter auch schnell erklommen und konnten den Forellen beim Mittagessen zuschauen. Leonie hat sich derweil lieber mit den Bobbycars beschäftigt, die durch die angehängten Dosen, gut Krach machten. Dazwischen haben wir auch noch eine Runde um den nächsten See gemacht, wo wir einen Nutria gesichtet haben. Nach der ganze Action gab es dann zum Mittagessen fangfrische Forelle nach Müllerin Art.
Danach sind wir wieder hinab zum Camping gefahren, um noch etwas auszuspannen. Für Chris und Leonie hieß das Planschen im Pool, für Marie eine Runde schlafen und für mich eine Runde SUPen auf der Mosel. Das war vielleicht herrlichen, auf dem Wasser nimmt man die drückende Hitze gar nicht so sehr wahr. Nach meiner Runde durften alle Kids dann auch mal mit mir eine Runde drehen und Chris zum Schluss noch alleine.
Zum Tagesabschluss gab es bei uns noch Nudeln und eine müde Fraktion: Leonie und Mama. Marie war nicht zum Schlafen zu bewegen, weshalb sie Chris beim Wein trinken und Chips essen beaufsichtigte. Irgendwann flog auch Marie irgendwie neben mich ins Zelt und war dann auch im Nu weg…
Liebe Grüße von der Mosel
Marie, Leonie, Chris und Melanie