Guten Morgen zusammen, mittlerweile haben wir den nördlichsten Punkt unserer Reise hinter uns gelassen.

Nach unserem letzten Beitrag im Café haben wir kurzerhand entschieden noch am gleichen Tag den Deich zwischen dem Ijsselmeer und der Nordsee zu passieren. Derzeit ist es leider nicht möglich, dieses Teilstück aus eigener Kraft zu überwinden, da größere Sanierungsarbeiten stattfinden. Mitunter wird der Deich zur Seite der Nordsee verstärkt und die Schleuse erneuert. Aufgrund dieser Sperrung ist jedoch der Fietsbus kostenlos, sodass wir nur bis Kornwerderzand fahren mussten.

Dort wartet bereits eine nette Busfahrerin auf ihre letzte Fahrt des Tages und war erstaunt über unser Fortbewegungsmittel. Bis zur Abfahrt erzählte sie uns noch ein etwas über die anstehenden Bauarbeiten und wir genossen die Aussicht auf das Ijsselmeer.

Die verbleibenden 25km im Bus haben wir dann innerhalb von 20min hinter uns gebracht. Wir bekamen noch den guten Tipp: das Naturcamp „het bos roept!“ südlich von Den Oever aufzusuchen. Wir können den Tipp nur weitergeben, wenn jemand von euch mal in Nordholland campen gehen sollte. Dort gibt es ein großes Gewächshaus, welches als Aufenthaltsraum für alle dient. Für Morgens bleiben hier von frisch gebackenem Brot über Eier bis hin zum Orangensaft auch keine Wünsche offen.

Nach dem ausgiebigen Frühstück haben wir beschlossen noch einen kleinen Inselabstecher auf Texel zu wagen. Mit einer 20-minütigen Fährfahrt auch keine zu lange Unternehmung. Da die Fähre jedoch nur stündlich fährt, hat Chris mich ein wenig angetrieben, damit wir diese auch noch halbwegs pünktlich erreichen.

Auf den Insel angekommen skateten wir zunächst auf einen günstig gelegenen Camping in den Nähe von Den Burg, aber nicht ohne vorher noch kurz in Den Hoog zu einem Kaffee anzuhalten 😉.

Nach einem erfolgreichen Aufbau des Zelts und einen ausgiebigen Dusche, beschlossen wir zunächst zur Westseite der Insel zu fahren, um einen Blick hinaus aufs Meer zu werfen. Dort blieben wir für ein paar Minuten auf unserer Decke liegen und genossen das Meeresrauschen.

Im Anschluss sind wir dann auf Wunsch von Chris Panneekoek (Pfannkuchen) essen gegangen. Es gab wirklich sehr interessante Kombinationen, die wir vermutlich in Deutschland gar nicht kennen. Chris hatte Kartoffel, Speck, Käse und Erbsen und ich Paprika, Nüsse, Apfel und Käse auf dem Eierkuchen.

Gut gesättigt sind wir dann noch ins Hauptdorf der Insel, Den Burg, gefahren für ein Glässchen Rotwein in einer schnuckligen Bar.

Bei fantastischer Nachtkulisse haben wir uns dann auf den Weg zurück zu unserem Zelt gemacht. Für den nächsten Morgen stand einiges an, da wir eine frühe Fähre von der Insel nehmen wollten. Der Grund dafür war eine herannahende Regenfront von Westen, die komplett Holland treffen soll. Wir haben uns deshalb entschieden mit dem Zug bis nach Amsterdam zu flüchten und nochmal das Regenwetter in einer Sauna auszusitzen 🙃.

Deshalb sind wir bereits gegen sieben aufgestanden und haben unser wenigen Habseligkeiten bei leichtem Nieselregen innerhalb einer Stunde zusammengepackt. Chris witterte bereits, dass wir bereits eine Fähre früher nehmen konnten und trieb mich bei ordentlich Gegenwind die 10km zurück zur Fähre. Ein paar Minuten vor Abfahrt hatten wir es dann geschafft. In Den Helder angekommen war die Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel so gut, dass wir vom Aussteigen der Fähre mit dem Bus zum Bahnhof nur wenige Minuten brauchten und dann auch noch 10min nach Anlegen der Fähre bereits den Zug nach Amsterdam bekommen haben.

Die 100 ersparten Kilometer werden wir auf unsere Skatetour bestimmt noch durch Umwege zurücklegen.

In diesem Sinne wünschen wir euch einen weniger verregneten Mittwoch.

Bis dann, Chris und Melanie