Hallo liebe Leser, heute Nacht sind wir wohlbehalten aus Holland zurückgekommen. Somit sind unsere drei ereignisreichen Wochen auf Skates vorbei.

Seit unserem letzten Beitrag in Tilburg sind wir am darauffolgenden Morgen weiter Richtung Venlo gefahren. Da Tilburg eine recht junge Stadt ist, kamen wir auch hier wieder gut heraus. Denn um ehrlich zu sein, versuche ich die alten Städte zu meiden, da es dort überall diese Tegels (Pflastersteine) gibt auf denen man so schön ins Stolpern geraten kann. Auf dieser Tagesetappe ist Chris leider etwas mehr in Stolpern geraten und hat einen galanten Bauchplatscher hingelegt. Zum Glück hat er sich gekonnt in die Waagrechte begeben und sogar die Kleidung ist ganz geblieben 😉. Danach sind wir gemütlich und etwas übervorsichtig an einem Fluss bis nach Bakel gerollt.

Auf dem Mini-Camping angekommen, hatten wir dann einen solchen Hunger, dass Chris noch schnell ohne Rucksack zurück ins Dorf geskatet ist und einen großen Kapsalon (große Dönerbox mit allem und Käse überbacken) geholt hat. Ich habe in der Zeit unser Zelt aufgebaut und wurde von den Gastgebern begrüßt, die mir unbedingt Kaffee um 19 Uhr anbieten wollten. Irgendwie habe ich es dann geschafft, sie auf später zu vertrösten und konnte das Zelt aufbauen.

Als Chris zurückkam, sind wir dann mit einer Flasche Wein über das Essen hergefallen und im Anschluss in unsere Kokons (Schlafsäcke) geschlüpft. Bereits in der vergangenen Nacht sind die Temperaturen auf drei Grad abgesunken und diese sollte auch nicht wärmer ausfallen. Zum Glück hatten wir uns vor dem Urlaub noch dickere Schlafsäcke zugelegt, die uns warmhalten konnten.

Unsere letzte offizielle Skate-Etappe von knapp 40km zurück nach Verden, in der Nähe von Venlo, verlief ruhig bis auf einen Autofahrer, der uns nicht auf „seiner“ Straße akzeptierte und nur mit wildem Gehupe an uns vorbeifuhr. Zum Glück bestätigen solche dicken Proleten in SUVs, die sich noch nie ohne Auto fortbewegt haben, als Ausnahme die Regeln. Denn im Grunde fahren die Holländer recht geordnet im Land und haben mit Radfahrer und insbesondere Skatern keine Probleme auf der Straße. Holland ist im Gegensatz zu Deutschland schon einen großen Schritt weiter im Umdenken der Energiewende. Es gibt im ganzen Land ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz. Indem man den Autos eine Spur klaut und Sie den Radfahrern zur Verfügung stellt, kommt man vor allem in den Städten mit dem Rad schneller voran als mit dem Auto. Somit werden die Leute ohne Verbote zum Umdenken bewegt.

In Grubenvorst haben wir dann zum letzten Mal unsere Wasservorräte aufgefüllt, bevor wir bei strahlendem Sonnenschein unsere letzte Fähre der Tour nach Verden genommen haben. Auf den letzten Kilometern haben wir noch auf einen kleinen Hofmarkt gehalten, der viele Leckereien bereithielt. Mit dem Versprechen am nächsten Tag wieder zu kommen, sind wir dann zu unserem Auto zurückgekehrt.

Nach einer Dusche auf unserem ersten und letzten Camping „De Weerd“ sind wir zum Abschluss noch chinesisch essen gegangen. Gut gesättigt und mit vielen Eindrücken des gesamten Urlaubs sind wir dann zum letzten Mal in unser Zelt gekrabbelt. Die Nacht war so kalt, dass wir gegen halb acht bereits aufgestanden sind, um unsere letzten Kilometer auf Skates zu verbringen, bevor es endgültig nach Hause geht. Immerhin ist unser Ziel 1000km durch Holland auf den Rollen zurückzulegen und dazu fehlten uns nur noch 30km. So haben wir uns etwas dicker eingepackt und sind mit sehr leichtem Gepäck (Chris mit fast leerem Rucksack und ich ohne) losgefahren. Das war richtig erleichternd durch die Gegend zu flitzen, weil uns schlicht 10km auf den Rippen gefehlt haben.

In Arcen haben wir dann noch bei Sonnenschein gefrühstückt und sind dann die restlichen Kilometer über die Grenze nach Deutschland gefahren. Dabei haben wir zwei sehr zutrauliche Esel auf einer Weide angetroffen, die uns ein witziges Ständchen „gesungen“ haben als sie uns gesehen haben.

Nach 1010km haben wir dann am Auto gemütlich zum letzten Mal unsere Skates ausgezogen und haben in Venlo noch ein paar kleine Besorgungen gemacht. Gegen halb fünf sind wir dann mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit zurück in die Pfalz gefahren.

In diesem Sinne wünschen wir euch noch ein schönes Wochenende.

Chris und Melanie

PS: Der Faktenteil zu unserer Reise wird noch folgen.