Heilfasten für den Körper
Nach unserem Skiurlaub beschlossen wir für ein paar Tage Heilfasten nach Buchinger zu durchzuführen. Nachdem die Schwester von Chris vor wenigen Wochen davon erzählt hatte, war mein Interesse geweckt. Chris macht mit, weil er seit geraumer Zeit Probleme mit seiner Verdauung hat. Ich erhoffe mir davon ein noch besseres Wohlbefinden und möchte einfach von all den positiven Effekten des Fastens profitieren, die in dem Buch „Heilfasten nach Buchinger“ beschrieben sind. Da darin auch empfohlen wird, eine Art Tagebuch zu schreiben, dachte ich mir, dass ich das hier in Form eines Erfahrungsberichts festhalte.
Die Rahmenbedingungen sind klar: Wir haben keinen Urlaub dafür genommen, sondern wollen es in den normalen Arbeitsalltag integrieren. Somit sind wir den alltäglichen Reizen des Essens ausgesetzt, wie sonst auch. Gerade das war für mich einen besonderen Reiz, da ich zwar mal für einige Zeit auf Süßes oder Ähnliches verzichten, doch dann werde ich nach einer Zeitspanne doch „weich“ 😉. Somit haben wir beschlossen am Samstag, den 08.02. einen Entlastungstag (den zweiten haben wir ausfallen lassen) einzulegen. Sonntag steht somit ganz im Zeichen der Darmreinigung, sodass wir voraussichtlich bis Samstag, vielleicht auch Sonntag, nur Wasser, Tee, Brühe und Obst-Gemüse-Säfte zu uns nehmen werden.
Samstag – „Entlastungstag“
Zum Entlasten des ganzen Magen-Darm-Traktes gab es morgens ein paar Stückchen Obst. Am Mittag waren wir dann bei der Familie unterwegs. Dafür habe ich dann Couscous mit vorgegartem Gemüse vorbereitet, sodass ich vor Ort nur noch dem Couscous mit heißem Wasser übergießen musste. Unsere Schonkost führte schon zu ersten angeregten Gesprächen am Essentisch. Hier einige Kommentare:
- Warum wir den Heilfasten würden?
- Ob das den gesund wäre?
- Ach ne, also für mich ist das nicht!
So in etwa waren die Themen bei Tisch. Für alle gespannten Leser, die auf solche Fragen Antworten suchen, verweise ich auf das Buch über das Heilfasten. Darin werden all die Fragen nach dem Wie und Warum beantwortet. Zusätzlich beantworte ich in einem separaten Beitrag ebenfalls die wichtigsten Fragen, nach meinen Erfahrungen nach den Fastentagen.
Abends wurde dann noch die Gemüsebrühe vorgekocht und eingefroren. Dafür habe ich Suppengrün kleingeschnitten und lange Zeit vor sich hin köcheln lassen. Für die Würze habe ich Salz und Gemüsebrühe von Alnatura zugesetzt. Danach gab es zum Abendessen noch ein paar Zuckerschoten auf einem Kartoffel-Tomaten-Beet. Es war zwar lecker, aber vom Hocker gerissen hat uns die Kombination nicht wirklich. Das war mir jedoch lieber, als das knackige Gemüse eine Woche später dem Mülleimer zuführen zu müssen.
Sonntag – „Tag der Reinigung“
Nach dem Buch soll heute der unangenehmste Teil der Fasten kommen: Der Salztrunk á la Bitter- oder Glaubersalz zum Abführen. Mit dem Vorsatz „Entweder ganz oder gar nicht“ haben wir uns zum Frühstück eine Portion Bittersatz gelöst in Wasser begleitet von frischem Apfelsaft gegönnt. Während Chris das Getränk in einem Zug austrank, habe ich diese Phase eher zelebriert und habe es Schluckweise im Wechsel mit dem Apfelsaft zu mir genommen. Nach der Empfehlung aus dem Buch haben wir vorab nichts mehr gegessen, da sowieso alles in den nächsten Stunden buchstäblich den Bach runter gehen würde. Am Vormittag warteten wir auf die Wirkung des Salzes und tranken zusätzlich Wasser, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Bei Chris setzte die Wirkung binnen einer Stunde ein, während ich wartete und wartete. Selbst mit einer kleinen Runde Freeletics konnte ich den Prozess nicht beschleunigen. Letztendlich setzte die Wirkung bei mir erste am frühen Nachmittag ein.
Nach den ersten Sitzungen waren wir mutig und sind im näheren Umkreis zu unserer Wohnung Skaten gegangen. Am Abend gab es dann noch bisschen Gemüsebrühe, da wir nicht ganz ohne Mahlzeit ins Bett gehen wollten.
Montag – „Hängematten-Tag“
Die Nacht war aufgrund des Sturms „Sabine“ sehr unruhig, sodass wir beide am Morgen nicht so ganz in die Hufe kamen. Chris hatte heute noch frei, weshalb ich ihn einfach seine Zeit ließ. Ich brühte mir gemütlich einen belebenden Tee mit Lemon und Ingwer auf und machte mich für den Arbeitstag fertig. Für den Mittag nahm ich mir eine kleine Schüssel Gemüsebrühe mit.
Vormittags war meine Konzentrationsspanne recht klein, dass sich aber zum Nachmittag immer mehr besserte. Zum Mittag habe ich einen Arbeitskollegen, der ebenfalls nichts aß, in die Kirche begleitet, wo er fleißig Orgel spielte. Während ich die Stricknadeln schwang, lauschte ich seiner Musik. Im Anschluss löffelte ich noch die Gemüsebrühe und ging zurück an die Arbeit. Ich merkte schon deutlich, dass sich nicht wie üblich das typische „Fress-Koma“ nach dem Mittagessen einsetzte.
Im Vergleich zu mir, ging es Chris weniger gut. Er hatte den ganzen Tag mit Schwindel zu kämpfen, die vermutlich am typischen Blutdruckfall lag. Nachdem er einen frisch gepressten O-Saft getrunken hatte und somit halbwegs seine Lebensgeister geweckt waren, sind wir zu seiner Oma gefahren, die heute Geburtstag hatte. Mit ein wenig Disziplin fiel es uns nicht schwer den Versuchungen zu widerstehen.