Im Gleichtakt
Am nächsten Morgen ist Chris mit dem Auto direkt ins nächste Dorf gefahren, während ich alles zusammenpackte und das Frühstück richtete. Bereits kurz vor 9 war er mit provisorischer Reparatur zurück und unsere Tour konnte starten. Zuvor mussten wir aber noch Kajak-Tetris spielen, wobei folgende Regeln zu beachten gilt:
- alles was trocken bleiben muss, muss doppelt eingepackt sein
- alles was schnell griffbereit sein soll, muss aufs Boot geschnallt oder in den Fußraum
- Nutze jeden Kubik-cm im Boot, um den Schwerpunkt durchs Gepäck auf dem Boot nicht zu hoch zu legen
- Packe Navigationsmaterial nicht zu tief in die Taschen.
Nach einer halben Stunden waren so gut wie alle Regeln befolgt und keiner wusste mehr, wo etwas war. Egal, herum lag nichts mehr, wir stechen in See.
Im Gleichschlag und kräftigen Sonnenschein ging es Richtung Süden nach Mirow, unserem Mittagshalt. Während des Paddels hören wir den Vogelgezwitscher zu und trieben an riesigen Seerosenfelder vorbei.
In Mirow stockten wir erst mal unser Tagesgeld auf und kehrten dann in einem Fischerei-Kiosk ein. Es gab Räucherlachs und Fischfrikadelle.
Gut gestärkt ging es dann weiter Richtung Süden durch einen langen Kanal bis wir den Zotzensee erreichten, den wir noch durchqueren mussten, ehe wir in den Mössensee gelangten, wo sich unser Camping des heutigen Tages befand.
Während ich unseren Aufenthalt ankündigt, machte Chris das Boot dingfest, entlud es und zog es an Land. Anschliesend ließen wir den Abend gemütlich mit einem selbstgefüllten Teigfladen und einer ausgiebigen Schwimmrunde im See zur Kompensation ausklingen. Schön erschöpft von der Sonne und Bewegung haben wir es uns dann im Zelt bequem gemacht.
Der Dienstag begann entspannt mit einem kleinen Bad im See und einem anschließenden Frühstück mit frischen Brötchen. Daraufhin haben wir unsere sieben Sachen gepackt (oder auch mehr) und haben alles wieder sicher im Boot verstaut. Das war dann auch der Startschuss für die heutige Tour.
Heute durfte ich hinten sitzen und es war eine gefühlte Katastrophe. Das Boot wollte einfach nicht dorthin wo ich hin wollte. Trotz Ruder also alles andere als einfach 🙈. An der Fleether Mühler machten wir erstmal Zwischenhalt um eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen und das Boot umzusetzten.
Umsetzen bedeutet hier, alles aus dem Boot, zum anderen Ufer schleppen und zum Schluss das Boot rüber tragen. Wenn alles da ist, muss dann natürlich alles wieder ins Boot hinein.
Die Tour ging weiter durch einen kleinen Kanal zum nächsten See, der so riesig war, dass wir das Gefühl hatten gar nicht am anderen Ende anzukommen. Die Navigation durch die Seen gestaltet sich auch nicht so simpel, da man die kleinen Eingängen zu den Verbindungsflüssen nicht aus der Ferne sieht. Mit viel Glück kommen aus diesen Teilabschnitten genug Kanuten heraus, die einem bei der Orientierung helfen 😄.
Nach dem Labussee hatten wir es nicht mehr weit. Durch einen etwas breiteren Verbindungskabel haben wir mit dem Gobenowsees bereits unser heutiges Tagesziel erreicht. Nach einem erfrischenden Bad im See haben wir den Abend gemütlich bei einer Flasche Wein mit Kiosk-Beilage ausklingen lassen. Wir Pfälzer sind schon ganz schön verwöhnt, denn hier gibt es meist nur fertige Salate, Würste, Frittiertes und frischen Fisch in allerlei Variationen. Für Chris ist hier genug zu finden, aber ich kann mich mit kalten Fischspeisen einfach nicht anfreunden.
Nach dem Abendmahl haben wir es und noch an einem Steg gemütlich gemacht und sind dem Sonnenuntergang entgegen geschwommen, bevor wir ins Bett gefallen sind.
Bis dann
Chris und Melanie